Ludwig, das vierte Kind und der zweite Sohn von Friedrich Lintz und der Odilia Hoffmann war, nach seinem Studium, 1803 reitender Förster in Pfalzfeld, 1810 Sous Inspecteur des forêts in St.Wendel. Weitere Stationen seiner Laufbahn: Daun, Saarbrücken, Minden/Westfalen und von 1833–1849 königlich preußischer Oberforstmeister in Trier; dort verabschiedet mit dem roten Adlerorden 2ter Klasse mit Eichenlaub. Ab 1833 gewählter Beigeordneter der Stadt Trier. – Seine Frau Charlotte Krämer, Tochter des Eisenhüttenwerksbesitzer Phillip Heinrich Krämer und der Sophie Katharina Firmond, lernte er in Saarbrücken kennen. Ihre Trauung war 1812 in St.Ingbert – (die erste evangelische Eheschließung und die ersten evangelischen Taufen in der Familie Lintz).
Als Ludwig Lintz sich mit seiner Familie 1833 in Trier niederließ, kaufte er das in der Neustraße neben der Gervasiuskirche gelegene Haus Nr.37, mit abgeschlossenem Garten und Nebengebäuden. Dieser Besitz fiel im Erbgang 1867 an Franziska Coupette, geb. Lintz. Die Coupette’schen Nachkommen verkauften das Haus mit dem großen Anwesen 1946 an den Orden der Ursulinen.
Ludwig Lintz schrieb eine Reihe von Abhandlungen, nicht nur forstwissenschaftliche, die im Verlag seines Bruders herausgegeben wurden. In zwei kleinen Schriften stellte er „Betrachtungen über die Quadratur des Zirkels“ an.
Auszug aus ‚Über die Quadratur des Zirkels‘: „? Zu der Überzeugung gelangt, daß ein absolutes Maß der geraden Linie und des Zirkels nicht zu finden sein werde, verfiel ich auf den nach der geltenden Theorie sehr paradoxen Gedanken, der übrigens schon früher beim ersten Anblick der Zirkelprojektion bei mir aufgetaucht war, daß dieses Verhältnis ein relatives sei, und jeder Zirkel ein anderes Maß zum Durchmesser habe. Von vorneherein traten mir zwar die seit tausenden von Jahren überkommenen schulgerechten Beweise entgegen, dem gemäß eine solche Annahme unmöglich ist, die bewährt befunden, einen totalen Umsturz in der Geometrie, namentlich der Astronomie zur Folge haben müßte.“
In der Familienchronik Coupette schreibt sein Enkel: „Ludwig Lintz ahnte einen Teil von dem, was Professor Einstein in epochemachender Weise mit seinem außerordentlichen, mathematischen Wissen klarzustellen versucht hat“. Eduard Mönnig, emeritierter Professor der TU Stuttgart, schreibt in einer Betrachtung zu Ludwig Lintz: „Lintz’ Schriften über die Quadratur des Zirkels sind amüsant und in anderer Beziehung mit einem Hauch Tragik versehen, denn sie kamen nie zur Anerkennung.“
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