Louis Lintz besuchte in Trier das Gymnasium und die Gewerbeschule, sodann ging er mit seinen Freunden Gustav Coupette und August Bergholz nach Paris auf die ‚école centrale des arts et manufactures‘, die er mit dem Diplom eines Ingenieurs verließ. Als einziger Deutscher bestand er sein Examen mit höchster Auszeichnung. Damals war Paris der Ort, an dem angesehene Ingenieure und Chemiker, besonders aus Süd- und Westdeutschland ihre Ausbildung genossen. Später, zuerst bei der Maschinenfabrik von Cockrill in Seraing/ Belgien tätig, unternahm Louis Lintz weite Reisen für seine Firma, die ihn nach England, Schottland, auch nach der Türkei und Ägypten führten. Beim Bau der Semmerringbahn zwischen 1848–1854 war Louis Lintz als Ingenieur beteiligt, dabei erwarb er ein bedeutendes Vermögen. Der Stadt Trier vermachte Louis Lintz als Stiftung, in seinem Testament eine Summe von 12.000 Talern. Auflage dieser Stiftung war Handwerkern in Krankheits- oder Unglücksfällen vor Verarmung zu schützen. Aus den Mitteln der Lintz’schen Stiftung hat man vor dem ersten Weltkrieg eine Reihe von Kleinwohnungen in Neubarbeln errichtet. Die Straße, in der sich die Häuser befanden, nannte man ‚Louis Lintz Straße‘, später in ‚Lintz Straße‘ umbenannt.
(Mit Beschluss des Stadtrates Trier von 1973 und mit Wirkung vom 1.1.1974 wurde die „Louis Lintz Stiftung“ aufgelöst und in das Eigentum der Stadt Trier aufgenommen, d. h., der Betrag von DM 241.572,84 des Stiftungsvermögens wurde auf das Sparkonto der sonstigen Stiftungen umgebucht. – Auf Grund Auflösung „Louis Lintz’schen“ Stiftung wurde der Grundbesitz, lastenfrei, am 19. April 1974 vom Amtsgericht Trier der Stadt Trier überschrieben.)
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