Friedrich, genannt Fritz, der älteste Sohn von Jakob Lintz und der Anna Johanna Grach, erhielt zur Übernahme der väterlichen Buchhandlung und des Verlages eine gründliche Ausbildung. Diese begann er im Herbst 1829 in Antwerpen in dem Handelsinstitut von Vollmann. Infolge der ausgebrochenen Revolution in den Niederlanden, die zur Trennung Belgiens und Hollands führte, kehrte er im Herbst 1830 nach Trier zurück. Von 1831–1834 war er Lehrling in der „Neuen akademischen Buchhandlung“ von Karl Groos in Heidelberg. Danach volontierte er bei Jaquet in München und bei Kollmann in Augsburg. In das väterliche Unternehmen trat er 1836 ein und übernahm 1838 das ganze Geschäft in eigener Regie.
Nach dem Tode seiner Mutter 1856 ersteigerte er am 29.11.1856 aus deren Nachlaß das Weingut in Wawern. Die Führung des einstmals alten Domgutes hatte er, unter Jakob Kohnen als Werkmeister, fest in der Hand. Im Laufe der Jahre sorgte Lintz für die Neuanpflanzung der Weinstöcke. Seine Frau und seine Kinder verbrachten einen Teil des Jahres ‚Draußen‘. ‚Draußen‘ war für die Familie, bis in unsere Generation hinein, gleichbedeutend für ‚Wawern‘.
Bei der Aufstellung der Bürgerwehr 1848 unter Josef Recking wurde Fritz Lintz, neben anderen, Unterchef der Garde. Durch seine oft witzige Art trug er zur Beruhigung der Bevölkerung bei. 1850 wählte man ihn zum Stadtverordneten – 33 Jahre übte er dieses Amt aus. Im Krieg 1870/71 begleitete Fritz Lintz zweimal Liebesgaben der Stadt an die Front. 1872 wurde ihm die Kriegsgedenkmünze in Stahl am Nichtkombattantenbande verliehen. Am 19.12.1872 erhielt er den roten Adlerorden 4. Klasse.
In der Dampfschiffstraße erwarb er 1874 ein Grundstück von dem Geheimen Regierungsrat Posa Linz, auf dem er nach seinen Vorstellungen ein Haus mit Remisen und Garten errichten ließ. – Im Alter war Fritz Lintz rüstig und ohne Krankheiten. Bei einem unglücklichen Sturz vom Pferde zog er sich, neben einer leichten Gehirnerschütterung, innere Verletzungen zu, an denen er nach zwei Monaten, 1889, im Alter von 76 Jahren verstarb. Maria Hermsdorff, geb. Lintz, schilderte in ihren Erzählungen ihren Großvater als heiter, lebensfroh, tüchtig, einen draufgängerischen Reiter, von großer Statur.
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