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Daten zur Person

 <u>Eduard</u>    Lintz

Eduard Lintz
Verlagsbuchhändler
*30.05.1850 – †07.05.1917


Persönliche Ereignisse

Datum: Ereignis: Ort: Info:
Do 30.05.1850 Geburt Trier
Mi 10.10.1877 Hochzeit (Standesamt)
Mo 07.05.1917 Gestorben Düsseldorf
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Beruf

Datum: Name: Ort: Info:
Verlagsbuchhändler Düsseldorf
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Info

 
Eduard, der dritte Sohn von Fritz Lintz und der Clara Thanisch erhielt seine erste berufliche Ausbildung als Verleger im väterlichen Betrieb, die er dann in Leipzig bei Köhler und Volckmar und in Würzburg vertiefte und abschloss. Seine Militärzeit machte er als Einjähriger 1870 bei den Husaren in Trier. – Nachdem sein Vater zunächst seinen Bruder Jakob, dann auch ihn und seinen Bruder Friedrich Valentin in seinen Betrieb aufgenommen und diesen dann den 3 Brüdern 1881 übertragen hatte, führten sie diesen gemeinsam.

„Auf Dauer befriedigte Eduard Lintz die Einschränkung der Verantwortung nicht, auch wünschte er sich ein verlegerisches Tätigkeitsfeld, da er für die Technik und die tägliche Routine eines industriellen Betriebes wenig Neigung hatte“ – berichtet sein Enkel Eduard Mönnig über ihn. So schied er nach dem Tode seines Vaters (1889) aus dem väterlichen Unternehmen aus und erwarb 1890 mit den Mitteln seines Erbteils und dem Erbe seiner Frau das Verlagsrecht an der Zeitschrift ‚Der Artist‘ in Düsseldorf. Diese von Karl Kraus herausgegebene Musiker- und Artistenzeitschrift wurde weltweit bekannt.

Eduard Lintz gab ‚Der Artist‘ im eigenen Verlag mit Druckerei heraus. Am Wehrhan 28a in Düsseldorf hatte er ein Druckereigebäude mit Büro- und Wohngeschossen errichten lassen. Der Name „Eduard Lintz Verlag“, mit dem sein Unternehmen firmierte, besteht noch als Abteilung im Droste Verlag. Dort wird die Zeitschrift ‚Der Artist‘ – natürlich in stark veränderter Gestalt und mit anderen Zielen – heute noch herausgegeben (siehe Jubiläumsausgabe 1983).

‚Der Artist‘ stellte die deutsche Vermittlerstelle zwischen den internationalen Artisten aller Art, den Musikern in Varietés und Kaffeehäusern und ihren Komponisten einerseits und den Theatern, Zirkussen und Etablissements andererseits her. Daneben wurde in fachkundigen Artikeln die Entwicklung der Unterhaltungsmusik besprochen, kritisiert und gefördert. Große Gewinne konnte ‚Der Artist‘ dem Verlag nicht erbringen, da man wegen der finanziell meist schwachen Abonnenten sparsam kalkulieren musste. Oft konnte man wegen ihres unsteten Lebens die Beiträge für Inserate usw. nicht eintreiben. ‚Der Artist‘ erschien ab 1900 in etwa gleich bleibender Auflagenhöhe von 4 300 Exemplaren.

Die „Düsseldorfer Zeitung“, die Eduard Lintz 1891 erwarb, war nach ihrem Verständnis politisch, sozial und religiös unparteiisch, d. h. sie wollte als „national liberal“ bezeichnet werden. Allerdings fand sie damit – im Gegensatz zu den zum Zentrum neigenden Düsseldorfer – und Kölner Zeitungen – nicht allzu viele Leser. Die „Düsseldorfer Zeitung“ von E. Lintz kämpfte tapfer gegen separatistische Strömungen und hielt zu Preußen, aber gegen den Klerus. 1893 verband die „Düsseldorfer Zeitung“ sich mit der „Düsseldorfer Volkszeitung“ und erschien ein Jahr lang sogar zweimal täglich.

Trotz fortschrittlicher Technik und Ideenreichtum blieb die Höhe der Auflage unter den Erwartungen. So war z. B. neu: Fettdruck bei wichtigen Nachrichten, Feuilleton „unterm Strich“, eigener Telegraphendienst, Sportberichte. 1904 verkaufte E. Lintz die „Düsseldorfer Zeitung“ an eine eigens dafür von einem Düsseldorfer Großindustriellen gegründete Gesellschaft. Zwei Jahre wurde die Zeitung noch bei Lintz gedruckt. (Die Exemplare der ‚Düsseldorfer Zeitung‘ sind erstmals 1712 nachzuweisen. Über einige Generationen waren Mitglieder einer Familie Stahl die Verleger.) Natürlich wurden auch andere Verlagswerke aus unterschiedlichen Fachgebieten bei Eduard Lintz herausgegeben. Man druckte für den Eifelverein, für den Künstlerverein „Malkasten“ und für Düsseldorfer Theater.

Inzwischen wohnte die Familie Lintz nicht mehr am Wehrhan über den Büroräumen, sondern in der Schadowstraße.

Eduard Lintz sah sich nach neuen Verlagsobjekten um. Von erstaunlichem Mut zeugt es, dass er am 1.1.1907 die erste Zeitschrift für Film und Kinotechnik im deutschsprachigen Raum Europas in seinem Verlag erschienen ließ:
„Der Kinomatograph“

Die ersten Jahrgänge gelten auch heute noch als wichtige, kulturgeschichtliche Dokumente. (Die Hefte des „Kinomatograph“ sind vollständig in der Universitätsbibliothek Düsseldorf zugänglich). – Neben den, für uns heute oft spaßigen damaligen Anzeigen zu den ersten Filmen, ist es interessant zu sehen, dass man fremdsprachige Aufsätze ausländischer Fachleute abdruckte. Die polizeilichen Nachrichten betreffen die Feuersicherheit bei den Zelluloidfilmen und die Probleme von Sitte und Moral.

1923 wurde „Der Kinomatograph“ an den großen Berliner Verlag August Scherl verkauft, der ab 1935 aus politischen Gründen den Druck und die Herausgabe des „Kinomatograph“ einstellen musste.

Eduard Lintz starb 1917 im Alter von 67 Jahren. Für seine Frau Emma, geb. Day, führten die beiden Direktoren Adolf Zürndorfer für den kaufmännischen und Heinrich Ritz für den technischen Teil die Firma weiter. Bis zum Ende des ersten Weltkrieges war das Verlags- und Druckereiunternehmen Eigentum von Eduard Lintz, bzw. von Emma Lintz.

In der Inflationszeit wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt. – Am Rande sei erwähnt, dass man 1924 die erste Schülerzeitschrift herausgab. – Nach der Machtergreifung, 1933, waren anonyme Verlagsgesellschaften = AG verboten, und so musste man eine KG gründen. Zunächst waren die Töchter von E. Lintz – Bertha Mönnig und Clara Gietzen – Komplementäre und ab 1936 nahm Herr Ritz neben Fritz Mönnig diese Stellung ein. Leider galt Fritz Mönnig ab 1944 als vermisst. – Während der Nazizeit wurde dem Lintz’schen Unternehmen die Verbindung zu den teils verfemten und nicht anerkannten Musikern und anderen Künstlern, die als nicht anerkannt galten, verboten.

Bei einem Fliegerangriff Ende 1944 wurden die Gebäude, Maschinen, Materialien und Archive des Lintz’schen Verlagsbetriebes schwer beschädigt. Nach dem Krieg gelang es Herrn Ritz Druckerlaubnis für ein kleines Nachrichtenblättchen und ein Jahr später für die Neuausgabe von ‚Der Artist‘ zu erhalten. Die Büroräume wurden in der Wohnung von Clara Gietzen, geb. Lintz, eingerichtet, gedruckt in Behelfsbaracken auf dem Trümmergelände der Firma Lintz. Nur sehr langsam erholte sich das Unternehmen. – Eduard Mönnig, der Enkel von Eduard Lintz, verkaufte 1962 die Firma Eduard Lintz an das Konsortium der Rheinischen Post (Droste Verlag).
Fritz Lintz Clara Jacoba Thanisch Jakob Lintz Friedrich Valentin Lintz
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Erwähnt in Info

 
Jakob Lintz
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Familienbaum

               
Friedrich Lintz
1813 – 1889
oo
23.04.1838
Clara Jacoba Thanisch
1814 – 1880
      
      
   
 
Eduard Lintz
1850 – 1917
oo
10.10.1877
Emma Maria Day
1856 – 1928
 
     
   
Bertha Lintz
1878 – 1968
Clara Lintz
1890 – 1968
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Ereignisse

Person: Datum: Ereignis: Rolle: Ort: Info:
Eduard Lintz Do 30.05.1850GeburtSäuglingTrier 

Eduard Lintz Mi 10.10.1877Hochzeit (Standesamt)Braut/Bräutigam  
Emma Maria Day  Braut/Bräutigam  

Eduard Lintz Mo 07.05.1917GestorbenToteDüsseldorf 
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Bildinfo

Person: Bildtyp: Datum: Signatur: Besitz: Beschreibung:
Eduard Lintz Foto s/w
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letzter Zugriff:
21.11.2024 16:09:57
Clara Jacoba Thanisch
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